Myanmar
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Wie ich einmal in Myanmar 1€ sparen wollte

Die Gründe für Reisen können bekanntlich vielfältig sein: Der Eine möchte komplett abschalten und sich bei All-Inclusive erholen, während andere Reisende Action benötigen.

Für mich bedeutet Reisen das Eintauchen in eine fremde Kultur, das Ausbrechen aus meiner Comfortzone, sowie das Testen von unbekannten Gerichten. Und Reisen bedeutet neue Erfahrungen, von denen ich lerne. Wie etwa die Erfahrung, dass man Unfälle/Krankheiten ernst nehmen sollte…

Yangon, die Hauptstadt von Myanmar, ist meiner Meinung nach eine der spannendesten Städte in Südoastasien: Reste einer alten, britischen Kolonialvergangenheit, eine unbekannte Kultur, die sich langsam öffnet und unglaublich freundliche Menschen.

Eingehend mit dem Wandel in Myanmar ist eine Rushhour, die schwer zu ertragen ist. Eigentlich steht man mehr, als dass man fährt und man möchte zu Fuß weitergehen – aufgrund von 40 Grad im Schatten ist dies jedoch keine Option. Man ist also als Tourist in Yangon auf das Taxi angewiesen. Als Alleinreisender bin ich bei Taxis meist sehr angespannt, weil ich jedes Mal befürchte übers Ohr gezogen zu werden.

Bild von Kindern in Mönchskleidung in der Shwedagon Pagode

Nachwuchsmönche in der Shwedagon Pagode

So auch bei dem Vorfall, als ich 1€ sparen wollte – und dies Kosten von 5000€ zur Folge hatte: Nach einem Besuch der Shwedagon Pagode suchte ich mir ein Taxi für die Fahrt in ein Restaurant. Die Nachfrage beim Fahrer ergab einen Fahrpreis von ca. 2€. Also auf zum Dinner!

Nach dem Dinner – und mittlerweile hatte die tropische Nacht begonnen. Wer noch nie in Südostasien war: Die Nächte sind stockfinster. So auch in Yangon…. Also auf zum Taxifahrer und ihm meinen Wunsch vorgetragen, zum Hotel gebracht zu werden. Für die gleiche Strecke, für die ich zuvor 2€ bezahlt habe, verlangte dieser Taxifahrer nun 3€. Glatte 1€ mehr als auf dem Hinweg! (Man stelle sich hier bitte meine Empörung vor) Mit dem Gefühl abgezogen zu werden, verneinte ich das Angebot – und entschied mich eine kurze Strecke zu Fuß zu gehen und ein anderes Taxi zu suchen.

Nun ist einer der Nachteile von Yangon bzw. Myanmar, dass die Infrastruktur noch ausbaufähig ist. So bestehen die Gehwege aus ca. 2m breiten Betonplatten unter denen ein ca. 1m tiefer Kabelkanal ist. Die Betonplatten liegen lose auf diesem Kabelkanal und das Ganze wirkt sehr provisorisch. Straßenbeleuchten sind zudem spärlich gesäht.

Schwedagon Pagode in Yangon in der Blauen Stunde

Schwedagon Pagode in Yangon in der Blauen Stunde

Leicht erregt schritt ich also die Bürgersteige von Yangon entlang und war natürlich unaufmerksam. Eine dieser Betonplatten fehlte – und ich fiel in einen Kabelkanal! Bei diesem Unfall hatte ich viel Glück, denn lediglich eine blutende Wunde und einige Schrammen waren das Ergebnis. Erholt nach dem ersten Schock fuhr ich dann doch mit dem Taxi ins Hotel.

Dort angekommen war die Diagnose erleichternd: Bein war noch dran 😉 Pflaster drauf und alles gut. Schließlich standen noch die Tempel von Bagan und Istanbul auf dem Plan.

2 Wochen später (und mittlerweile zuhause) machte die Wunde jedoch Schwierigkeiten. Ich erspare die Details, aber womöglich war es doch mehr als eine kleine Wunde. Antibiotika, Gegenmittel, weitere Antibiotika und sogar kurzzeitig ein Gipsbein waren die Folge – und eben geschätzte Kosten von ca. 5000€. Und alles nur, weil ich 1€ in Yangon sparen wollte…

Bein in Gips

Das Ergebnis von Dummheit: Gibsbein, weil ich 1€ sparen wollte

Was habe ich also aus dem Unfall gelernt?

  • Taxifahrer nennen durchaus realistische Preise
  • Man sollte nicht um jeden 1€ feilschen
  • Verletzungen ernst nehmen!

Genau für solche Fälle gibt es Auslandskrankenversicherungen und als informierter Reisender sollte man sie besitzen und vor allem benutzen. Schließlich sollte der Urlaub nicht unterbrochen werden, weil man 1€ sparen will 😉

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